Patienten mit Typ-2-Diabetes haben generell ein erhöhtes Frakturrisiko. Laut einer Auswertung der TECOS-Studie erhöhte Sitagliptin das Frakturrisiko im Vergleich zu Placebo nicht [1]. Wie eine präspezifizierte explorative Analyse der Intent-to-Treat-Population der TECOS-Studie zeigte, hatten in einem Zeitraum von rund drei Jahren insgesamt 375 Patienten (2,6 %) eine Fraktur erlitten. In der Sitagliptingruppe (n=7.332) erlitten 189 Patienten eine Fraktur und in der Placebogruppe (n=7.339) waren es 186. In 146 Fällen handelte es sich um schwerwiegende osteoporotische Frakturen: 34 Hüftfrakturen (18 unter Sitagliptin, 16 unter Placebo), 81 Frakturen der oberen Extremität (43 vs. 38) und 31 Wirbelkörperfrakturen (14 vs. 17).
Adjustierte Analysen zeigten, dass sich das Frakturrisiko unabhängig voneinander mit höherem Lebensalter, weiblichem Geschlecht, heller Hautfarbe, niedrigem diastolischem Blutdruck (alle p<0,001) und diabetischer Neuropathie (p=0,003) erhöhte.
Das Frakturrisiko war aber auch von der Medikation abhängig: So war es unter Insulin signifikant erhöht und unter Metformin signifikant erniedrigt (beide p=0,035). Dagegen war Sitagliptin im Vergleich zur placebokontrollierten antidiabetischen Standardtherapie nicht mit einem höheren Frakturrisiko assoziiert (p=0,944), insbesondere wurde keine Zunahme von schwerwiegenden osteoporotischen Frakturen (p=0,779) und kein häufigeres Auftreten von Hüftfrakturen (p=0,747) beobachtet. Die Frakturrate lag in der Sitagliptingruppe bei 8,7 pro 1.000 Personenjahre und in der Placebogruppe bei 8,6 pro 1.000 Personenjahre.
Quelle: Nach einer Presseinformation von MSD
Literatur:
- 1. Josse RG et al. Sitagliptin and Risk of Fractures in Type 2 Diabetes: Results from the TECOS Trial. 76th Scientific Sessions der American Diabetes Association, 10.-14. Juni 2016, New Orleans (USA). Poster 587-P.