Patienten mit metabolischem Syndrom stellen im klinischen Alltag eine besondere Herausforderung dar. Bei der antihypertensiven Medikation sollte dies berücksichtigt werden, so Prof. Stephan Jacob, Villingen-Schwenningen. Einer Metaanalyse von 22 Hypertoniestudien zufolge treten unter Diuretika vermehrt neue Fälle an Typ-2-Diabetes auf. Antihypertensiva, die auf das Angiotensin-Renin-System (RAS) zielen wie ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB), senken hingegen das Risiko einer gestörten Glukosetoleranz.
In der OLAS-Studie (OLmesartan/Amlodipin vs. Olmesartan/HCT in metabolic Syndrome) ging man der Frage nach, inwieweit Kalzium-Antagonisten (CCB) gegenüber Diuretika metabolisch von Vorteil sind. Nach 48 Wochen zeigte sich, dass bei identischer Blutdrucksenkung das Risiko eines neu aufgetretenen Typ-2-Diabetes in der Diuretika-Gruppe 4,24 mal so hoch war wie in der CCB-Gruppe. Jacob führte diesen Blutdruck unabhängigen Effekt der Fixkombination von Olmesartan und Amlodipin (Vocado®) auf eine Reihe verbesserter Parameter wie inflammatorische Marker, Mikroalbuminurie, Adiponektin und die Insulinresistenz zurück. Er plädierte für eine frühzeitige Gabe einer solchen Fixkombination gemäß Leitlinienempfehlung; so lässt sich die Therapietreue der Patienten um etwa ein Drittel steigern.
Quelle: Symposium von Berlin-Chemie „Praxisorientierte Therapie der Hypertonie – Der Patient im Fokus“ am 20.11.15 auf der DHL-Tagung, Saarbrücken