Trotz großer Fortschritte in der Behandlung von HIV-Infektionen bereiten Nebenwirkungen, Langzeit-Toxizitäten und Resistenzen nach wie vor Probleme. „Deshalb brauchen wir neue, besser verträgliche und einfacher anzuwendende Behandlungs-Regime,“ betonte Dr. Jürgen Rockstroh, Bonn. Dolutegravir (Tivicay®), das seit September 2014 zusätzlich als onepill-Regime in Kombination mit Abacavir und Lamivudin (Triumeq®) angeboten wird, ist eine solche Verbesserung. Zu den Studien FLAMINGO und SINGLE liegen inzwischen Daten über einen Zeitraum von 96 beziehungsweise 144 Wochen vor, die eine überlegene Wirksamkeit und Verträglichkeit von Dolutegravir im Vergleich zu etablierten antiretroviralen Therapien aus den Klassen der Protease-Hemmer sowie der Nicht-Nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhbitoren belegen. In der SPRING-2-Studie erwies sich Dolutegravir bei nicht vorbehandelten Patienten über 96 Wochen als ebenso wirksam wie der Integrase-Hemmer Raltegravir. Bei den vorbehandelten NI-naiven Patienten der SPRING-2 war er diesem über 48 Wochen allerdings überlegen.
Über einen Zeitraum von bis zu 144 Wochen wurden keine Resistenzmutationen beobachtet, welche die Wirksamkeit des Integrase-Inhibitors oder der jeweils damit kombinierten nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren eingeschränkt hätten.
Quelle: Pressekonferenz „Ein Jahr Dolutegravir – was bedeutet das für die Behandlung der HIV-Infektion?“, München, Februar 2015 (Veranstalter: ViiV Healthcare)