Eine oberflächliche Venenthrombose (OVT) ist die Folge einer Thrombusbildung in epifaszialen Venen. Leitliniengerechter und evidenzbasierter Therapiestandard ist die Gabe von Fondaparinux (Arixtra®) 2,5 mg/d über 45 Tage [1].
Die prospektive Beobachtungsstudie INSIGHTS-SVT1 untersuchte Risikofaktoren, Krankheitsmanagement und Outcome bei 1.184 Patienten, die in 71 Arztpraxen oder Kliniken wegen einer OVT behandelt wurden. Im Rahmen des ESVS-Kongresses präsentierte Prof. Rupert Bauersachs, Darmstadt die ersten Studiendaten: Zwei Drittel der OVT-Patienten waren Frauen und ein Drittel Männer. “Das ist ein Unterschied zur TVT2”, so der Experte. Fast 40% der Patienten hatten eine OVT,
TVT oder Lungenembolie in der Anamnese. Bei 75% lag eine Varikose vor. Die Diagnostik der OVT erfolgte in 87% der Fälle mittels Duplex-Sonographie und in 68% mittels Kompressionssonographie. Bei 31% der Patienten wurden D-Dimere gemessen, obschon es dafür keine Evidenz gibt.
In mehr als 90% der Fälle wurde die OVT medikamentös behandelt, wobei 60% der Patienten Fondaparinux, 30% Heparine und <5% NOAK erhielten. Nach 3 Monaten wurden 62% der Patienten als geheilt, 30% als gebessert und 8% als unverändert oder verschlechtert eingestuft. Knapp 7% entwickelten während der ersten 3 Monate eine venöse Thromboembolie. Wichtigste Risikofaktoren für thromboembolische Komplikationen waren eine Ausdehnung der OVT ≥ 20 cm und frühere Thromboem- bolien.
- Investigating Significant Health Trends in the Management of Superficial Vein Thrombosis
- Tiefe Venenthrombose
Quelle: Pressegespräch “INSIGHTS-SVT – Einzigartige Einblicke in die aktuelle Behandlungsrealität der Oberflächlichen Venenthrombose (OVT)” anlässlich des 33rd Annual Meeting der European Society for Vascular Surgery (ESVS). Hamburg, 24.09.2019. Veranstalter: Aspen
Literatur:
S2-Leitlinie “Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie”, 2015, AWMF-Registernummer 065-002