Der chronische Tinnitus ist ein typisches Symptom in der zweiten Lebenshälfte. Häufig dringen die Ohrgeräusche erstmals in stressigen Lebensphasen in das Bewusstsein der Patienten, sagte Dr. Uso Walter, HNO-Arzt aus Duisburg. Grund zur Sorge sei das Piepsen und Rauschen nicht, nach heutiger Interpretation handelt es sich um Wahrnehmungskonstrukte des Gehirns mit multiplen Auslösern.
Die Behandlung erfolgt multimodal unter besonderer Berücksichtigung der körperlichen und seelischen Anspannungen, die wahrscheinlich auch über eine Minderdurchblutung des Innenohrs zu den wahrgenommenen Geräuschen führen. Vor allem bei Patienten mit subjektiv belastender Symptomatik hilft die Vermittlung des Wissens um die Symptome. Ohrgeräusche sind nicht Ausdruck einer gefährlichen Erkrankung, sondern belastungsinduziert. Mit Entspannungsverfahren und Stressreduktion können Wege zu einer neuen Hörwahrnehmung beschritten werden. Eine kognitive Verhaltenstherapie hilft dabei, beeinträchtigende Einstellungen gegenüber dem Tinnitus durch hilfreiche zu ersetzen.
Unterstützend kann der hochdosierte Phytoextrakt Tebonin® auf Grünem Rezept verordnet werden. In placebokontrollierten Studien ist die Wirkung in der Kurz- und Langzeittherapie dokumentiert. Empfohlen wird bei Tinnitus eine Tagesdosis von 240 mg, bei Verordnung von "Tebonin® 120 mg bei Ohrgeräuschen" erhält der Patient ein Präparat mit der Indikationsbezeichnung im Produktnamen.B. Kreutzkamp
Quelle: Pressekonferenz "Tinnitus – Zu viel um die Ohren", Hamburg 20.02.18. Veranstalter: Dr. Willmar Schwabe