Eine verlängerte Sekundärprophylaxe mit oralen Antikoagulanzien kann Patienten mit venöser Thromboembolie (VTE) vor Rezidiven schützen. Bei Nicht-Vitamin-K-Antagonisten (NOAK) fällt die Nutzen-Risiko-Abwägung aufgrund des geringeren Blutungsrisikos hier besonders günstig aus.
Für Apixaban (2,5 oder 5 mg 2x tägl.) wurde in der AMPLIFY-EXT-Studie gezeigt, dass eine verlängerte Sekundärprophylaxe über 12 Monate nach der üblichen 6- bis 12-monatigen Antikoagulation den kombinierten Endpunkt von symptomatischen VTE-Rezidiven und Todesfällen im Vergleich zu Placebo deutlich reduziert (9,3% unter Placebo vs. 2,5 bzw. 1,7% in den beiden Apixaban-Gruppen). Einem erhöhten Risiko für schwere Blutungen in diesem Zeitraum setzt man die Patienten damit offensichtlich nicht aus, berichtete Alexander Cohen aus London – in diesem Punkt unterschied sich Apixaban nicht wesentlich von der Placebogruppe.
ASS ist in der Sekundärprophylaxe von tiefen Beinvenenthrombosen und Lungenembolien keine gute Alternative zur oralen Antikoagulation, betonte der Experte. So wurde in der EINSTEIN-Studie gezeigt, dass die Rezidivrate hier deutlich höher ist als unter dem NOAK Rivaroxaban – bei vergleichbarem Risiko für schwere Blutungen.
Die geringere Blutungsrate unter NOAKs wie Apixaban lässt die Entscheidung für die verlängerte Sekundärprophylaxe heute leichter fallen, so das Fazit Cohens. Besonders gefährdet durch ein Rezidiv sind Patienten mit unprovozierter VTE, nicht-chirurgischer provozierter VTE und jüngere Patienten.
Quelle: Satellitensymposium auf dem ISTHCongress 2017 „Venous Thromboembolism – Improving Patient Care with Non-VKA Oral Anticoagulants”, BMS/Pfizer, Berlin im Juli 2017