Aktuelle Studien belegen, wie wichtig es ist, bei Patienten mit Herzinsuffizienz einen begleitenden Eisenmangel zu erkennen und adäquat zu behandeln.
Bis zu 50% aller Patienten mit Herzinsuffizienz haben einen Eisenmangel. “Das schwächt den Herzmuskel zusätzlich”, weiß Prof. Tibor Kempf, Kardiologe an der Medizinischen Hochschule Hannover. Umgekehrt scheint eine wirksame Eisensubstitution, etwa mit Eisencarboxymaltose i.v. (ferinject®) bei dieser Erkrankungskonstellation Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu verbessern sowie die Symptome der Herzinsuffizienz und die damit assoziierten Krankenhauseinweisungen zu reduzieren. Eine vor kurzem publizierte Metaanalyse von vier randomisiert kontrollierten Studien mit insgesamt 839 Patienten zeigte zudem, dass die Mortalität bei den mit Eisencarboxymaltose i.v. Behandelten um fast die Hälfte gegenüber Plazebo zurückging [1]. Orale Eisenpräparate haben sich dagegen als wenig wirksam erwiesen.
“Eisenmangel bei Patienten mit Herzinsuffizienz wird viel zu wenig beachtet und oft unzureichend oder gar nicht behandelt”, monierte Kempf. Das habe auch die kürzlich publizierte Registerstudie RAID-HF mit insgesamt 923 Herzinsuffizienzpatienten mit reduzierter linksventrikulärer Auswurffraktion (HFrEF), davon 505 mit Eisenmangel, gezeigt. Von letzteren erhielten nur 9,3% eine Eisensubstitution und nur bei 4,7% erfolgte diese leitliniengerecht i.v. [2].
Quelle: Industriesymposium der Vifor Pharma Deutschland GmbH “Den kardio-renalen Patient auf Herz und Niere prüfen” am 26.04.19 auf dem DGK in Mannheim
Literatur:
1.Anker SD et al: Eur J Heart Fail 2018; 20: 125-133
2.Wienbergen H et al: Clin Res Cardiol 2019; 108: 93-100