Covid-19 hat unsere Welt rapide verändert. “Doch wir haben uns in unseren Arztpraxen erstaunlich schnell auf diese Herausforderung eingestellt”, leitete Prof. Jörg Schelling, Martinsried, die GSK-Videokonferenz ein. Der niedergelassene Allgemeinarzt sieht jedoch die Gefahr, dass Covid-19 andere (schwere) Erkrankungen in den Hintergrund rückt. Andere Impfungen dürfen trotz der zweifelsfreien Relevanz eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2, etwa gegen Grippe, Pertussis oder Pneumokokken, nicht aus den Augen verloren werden.
Dr. Jens Vollmar von GSK berichtete, dass die Zeit für die normale Entwicklung eines Impfstoffes zwischen 10 und 30 Jahre beträgt. Ziel für die Entwicklungszeit eines SARS-CoV-2 Impfstoffs seien 1 bis 1,5 Jahre. Ein gewöhnlicher Impfstoff muss lediglich für Teile der Bevölkerung hergestellt werden in der Größenordnung von einigen Millionen Impfeinheiten; beim Coronavirus-Impfstoff besteht aber ein sofortiger Bedarf für Milliarden Menschen.
“Um diesen enormen Anforderungen einigermaßen gerecht zu werden, muss es zu einer engen Zusammenarbeit aller daran Beteiligten kommen,” so Vollmar. GSK wird deshalb mit Sanofi zusammenarbeiten. Sanofi wird das S-Protein des SARS-CoV-2 als Antigen beisteuern, das mittels rekombinanter Technologie in Insektenzellen hergestellt wird. Und von GSK kommt das Adjuvans, welches eine verstärkte Immunreaktion im Menschen hervorruft. Der Vorteil dabei: Durch das Adjuvans wird weniger Impfstoff benötigt. Eine verstärkte Immunreaktion generiert einen höheren Antikörpertiter.
Quelle: Videokonferenz: Arbeiten unter Hochdruck: Wo steht die Impf- stoffentwicklung gegen das SARS-CoV-2? 15.04.2020; Veranstalter: GlaxoSmithKline