Heute orientiert sich die Wahl der Pharmakotherapie bei COPD-Patienten an Symptomatik und Progressionsrisiko, erinnerte Dr. Claudia Mohrlang, GSK Deutschland. „Es ist entscheidend, welchen Patienten ich vor mir habe. Exazerbiert er, bleibt dieses Charakteristikum meist über die Zeit erhalten“, so die Internistin. Bei häufigen Exazerbationen empfehle sie die GOLD 2016-Strategie ab Stadium B, D u.a. ICS kombiniert mit einem Bronchodilatator. Die ICS/LABA-Fixkombination (Relvar®) aus niedrig dosiertem Fluticasonfuroat (FF) und Vilanterol (Vl) reduziere das Exazerbationsrisiko im Vergleich zur Vl-Monotherapie um 27% [1].
Auch die Zahl der Bluteosinophilen könne einen Hinweis für den Einsatz von ICS liefern: Patienten, die Werte > 2 % aufwiesen, hatten mehr Exazerbationen. Bei ihnen konnte die Exazerbationsrate durch FF/Vl (vs. Vl) effektiver reduziert werden als bei Patienten mit Eosinophilen < 2 % (um 33 % vs. 18 %; gepoolte Daten) [2]. Die Senkung der Exazerbationsrate in Abhängigkeit von der Bluteosinophilenzahl sei ein Steroid-Klasseneffekt und die Bedeutung des Biomarkers sollte in prospektiven Studien evaluiert werden. Die Bluteosinophilen-Zahl sei ein guter Teilaspekt, der zur Therapieentscheidung herangezogen werden könne.
Quelle: Symposium „Asthma und COPD – Wege in die individualisierte Therapie“ veranstaltet von GSK, 10. April 2016 in Mannheim anlässlich des DGIM
Literatur
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- Dransfield MT et al: Lancet Resp Med 2013; 1:210-23
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- Mod. nach Pascoe et al: Lancet Resp Med Published Online April 13, 2015