Da die bisherige Standardtherapie mit Thrombozytenaggregationshemmern Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHK) oder peripherer arterieller Verschlusserkrankung (pAVK) nicht ausreichend vor atherothrombotischen Ereignissen schützt, bedarf es nach Prof. Harald Darius, Berlin, neuer Therapien.
In der Phase-III-Studie COMPASS wurde nun untersucht, ob die Kombination aus dem Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban (2 x 2,5 mg/d) plus ASS (100 mg/d) das hohe Risiko dieser Patienten senken kann.
“Eingeschlossen waren 27.395 Patienten mit KHK und symptomatischer pAVK”, berichtet Prof. Stefan Störk, Würzburg. Primärer Wirksamkeitsendpunkt war die Kombination aus Schlaganfall, kardiovaskulärem Tod und Myo- kardinfarkt. Primärer Sicherheitsendpunkt waren schwere Blutungen.
Bereits zur geplanten Interimsanalyse hatte Rivaroxaban plus ASS nicht nur die Inzidenz des primären Wirksamkeits-endpunkts gegenüber der ASS-Monotherapie signifikant um 24% gesenkt, sondern auch die Gesamtsterblichkeit nominell erniedrigt.
Subgruppenanalysen zeigten, dass Patienten mit hohem Risiko für ischämische Ereignisse besonders von der Kombination profitierten. Unter der Kombination traten zwar vermehrt Blutungen auf, bei intrakraniellen und tödlichen Blutungen bestand jedoch zwischen den Behandlungsgruppen kein Unterschied.
Aufgrund der Studienergebnisse wurde im August 2018 Rivaroxaban (Xarelto®) in Kombination mit ASS zur Prophylaxe atherothrombotischer Ereignisse bei Patienten mit KHK oder symptomatischer pAVK und hohem Risiko für ischämische Ereignisse in Europa zugelassen.
Quelle: Launch-Pressekonferenz “KHK und pAVK: COMPASS gibt Patienten neue Perspektiven”, von Bayer am 25.09.18 in Hamburg