Der 21-Gen-Expressionstest (Oncotype DX) hilft, um bei Frauen mit Brustkrebs den wahrscheinlichen Nutzen einer Chemotherapie und das Risiko eines Fernrezidivs in den ersten zehn Jahren nach Diagnose abzuschätzen. „Leitlinien stützen den Einsatz, sofern klinisch-pathologische Kriterien zur Therapieentscheidung nicht ausreichen“, so Prof. Nadia Harbeck, München.
Rund 70 Prozent aller Brustkrebs-Patientinnen sind an einem frühen Mammakarzinom erkrankt. Mit verschiedenen Tests können der Nutzen einer Chemotherapie und das Rezidivrisiko vorhergesagt werden. Nach Aussage von Harbeck ist jedoch nur der 21-Gen-Expressionstest in prospektiven Studien und auch bei jüngeren Frauen ausreichend geprüft. Insgesamt wurden bislang neun Studien mit mehr als 6.000 Patientinnen durchgeführt, z. B. die PlanB-Studie [1] und die TAILORx-Studie [2]. Im israelischen CLALIT-Register konnte bestätigt werden, dass Frauen mit einem niedrigem Recurrence-Score im 21-Genexpressionstest ohne Chemotherapie sehr gute Heilungschancen haben [3.] Nach Aussage von Harbeck unterstützen prospektive Daten aus Deutschland die Forderung nach Kostenübernahme für den Test im Rahmen der Regelversorgung.
Quellen: Oncotype DX® – Einsatz im klinischen Alltag: Prospektive Studiendaten von 50.000 Patientinnen. Satellitensymposium bei 62. DGGG-Kongress, Stuttgart, 21. Oktober 2016, Veranstalter: Genomic Health
Literatur:
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[1] Gluz O, et al. J Clin Oncol. 2016;34:2341-9
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[2] Sparano JA, et al. N Engl J Med. 2015;373:2005-14
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[3] Stemmer S, et al. SABCS 2015, Poster P5-08-02