Der Faktor Xa-Inhibitor Rivaroxaban (Xarelto®) ist sowohl für die Schlaganfallprophylaxe beim nicht-valvulären Vorhofflimmern als auch für die Therapie und Prävention thromboembolischer Erkrankungen zugelassen. Bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern sollte dann, wenn ein zusätzlicher Risikofaktor für thromboembolische Ereignisse, vorliegt, eine dauerhafte orale Antikoagulation eingeleitet werden. Rivaroxaban zeige nicht nur in klinischen Studien, sondern auch im Alltag ein günstigeres Nutzen-Risiko-Profil als Vitamin K-Antagonisten.
Auswertungen einer großen US-Pharmakovigilanzstudie ergaben eine Blutungsinzidenz für Rivaroxaban von 3,1 % pro Patientenjahr, im Dresdner-NOAK-Register betrug die Häufigkeit 4.1%. Und die Letalität einer schweren Blutung lag unter Rivaroxaban bei nur 6.1% im Vergleich zu 16,3 % unter einem Vitamin K-Antagonisten. „Besteht bei einem antikoagulierten Patienten die Notwendigkeit für einen elektiven chirurgischen oder interventionellen Eingriff, so erfordert Rivaroxaban kein Bridging oder Swit- chen“, so PD Dr. Jür- gen Koscielny, Berlin. Man müsse die Substanz nur für kurze Zeit pausieren. Die Dauer der Therapieunterbrechung orientiere sich an dem Blutungsrisiko des Eingriffs und der Nierenfunktion. Bei Eingriffen mit einem sehr geringen Blutungsrisiko ist ein Absetzen nicht erforderlich, der Eingriff sollte aber nicht innerhalb der ersten 3 bis 6 Stunden nach der Medikamenteneinnahme erfolgen.
Dagegen empfiehlt sich bei einem Eingriff mit mittlerem Blutungsrisiko ein Absetzen mindestens 24 Stunden vorher, wenn die GFR nicht unter 30 ml/min liegt, bei einer GFR von 15 – 30 ml/min sollte Rivaroxaban mindestens 36 Stunden vor dem Eingriff pausiert werden. Bei Eingriffen mit einem hohen Blutungsrisiko sollte Rivaroxaban immer mindestens 48 Stunden vorher abgesetzt werden.
Quelle: Presseworkshop: „Arterielle und venöse thromboembolische Erkrankungen®? Bayer Healthcare, Wermelskirchen, 10.7.2015