"Die Arzneimittel, die wir verordnen, sind für Herzinsuffizienz-Patienten wichtiger als jede andere Intervention“, betonte Prof. Dirk Westermann, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Je früher adäquat behandelt wird, desto besser für die Prognose. Deshalb ist es wichtig, Therapiebeginn, Aufdosierung und Umstellung nicht hinauszuzögern. Die Europäische Herzinsuffizienz-Leitlinie sieht für Patienten mit reduzierter Ejektionsfraktion den Einstieg mit ACE-Hemmer/AT1-Blocker und Betablocker vor, die bei Nichtansprechen um einen Aldosteron-Antagonisten ergänzt werden sollten.
Bleibt der Patient symptomatisch, sollte der ACE-Hemmer oder das Sartan durch den ARNI* Sacubitril/Valsartan (Entresto®) ersetzt werden. Dies basiert auf der PARADIGM-Studie, der zufolge der ARNI dem ACE-Hemmer in jeder prognostischen Hinsicht überlegen ist. Die Risikoreduktion für alle Endpunkte von der Hospitalisierung bis zum Herztod lag konsistent um 20%. Nach Umstellung bessern sich die Symptome meist rasch, deutlich und anhaltend, so Westermann. Der ARNI wird nach seiner Erfahrung meist gut vertragen, vor allem wenn man sich mit der Aufdosierung etwas Zeit lässt und mögliche Hypotonien als häufigste Nebenwirkung ausgleicht, indem man die Diuretika zurückfährt.
Aufdosieren muss sein: „70 bis 80% der Patienten können wir auf die volle Dosis Sacubitril/Valsartan bringen und das sollten wir auch tun, um den maximalen Nutzen herauszuholen.“
*Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor
Quelle: Pressegespräch „HI-Patient im Mittelpunkt: Frühzeitige Therapie für mehr Lebenszeit und -qualität“, DGK Herztage, Berlin, 13.10.17, Veranstalter: Novartis