Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz können von der Pharmakotherapie mehr profitieren, wenn es gelingt, sie adäquat aufzudosieren. Moderne Kaliumbinder verhindern, dass dies an der Hyperkaliämie scheitert.
Die meisten kardiovaskulären Medikamente mit belegter prognostischer Wirkung können Hyperkaliämien auslösen, erinnerte Prof. Michael Böhm, Universität Homburg/Saar. Allen voran die unverzichtbaren Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Systems (RAS).
In der Praxis geschieht es immer wieder, dass ACE-Hemmer, Sartan oder Aldosteron-Antagonist abgesetzt oder die Dosis reduziert wird, sobald das Kalium zu steigen beginnt. Daten aus dem Europäischen Herzinsuffizienz-Register zeigen, dass weniger als ein Drittel der Patienten die Standarddosis dieser Wirkstoffe erreicht.
Viele Optionen, mit denen sich der Kaliumspiegel bisher über einen längeren Zeitraum senken lässt, kranken an mangelnder Verträglichkeit (Ionenaustauscher) oder hohem Aufwand (Dialyse).
Patiromer (Veltassa®) ergänzt nun die Palette um einen oralen, nicht resorbierbaren Kaliumbinder. In klinischen Studien hat er sich als langfristig wirksam und gut verträglich erwiesen. Böhm betonte, dass es hier nicht um die Behandlung von Nebenwirkungen anderer Medikamente geht, sondern um eine supportive Therapie, die andere, prognostisch relevante Therapien ermöglicht.
Quelle: Satellitensymposium "Hyperkaliämie-Management – Herausforderung der Poly-Pharmakotherapie des kardiorenalen Patienten", DGK Herztage, Berlin, Oktober 2017, Veranstalter: Vifor Pharma