Schluckbeschwerden, retrosternale Schmerzen beim Essen, das Vermeiden fester Nahrung und speziell den Verzehr von Fleisch – das sind Beschwerden, die an eine eosinophile Ösophagitis (EoE) denken lassen sollten, insbesondere wenn eine Assoziation zu einer atopischen Erkrankung besteht. Die EoE wurde erst 1989 beschrieben, tritt häufiger bei Männern als bei Frauen auf und ist unbedingt ernst zu nehmen. Unbehandelt droht die Krankheitsprogression mit der Bildung von Strikturen und einer Lumeneinengung der Speiseröhre. Es kann zur Bolusimpaktion und spontanen Ösophagusperforation kommen, so hieß es auf einer Veranstaltung in Hamburg.
Eine frühzeitige Diagnose und Therapie ist prognostisch bedeutsam, erklärte Prof. Stephan Miehlke aus Hamburg. Als bislang einzige medikamentöse Therapie ist Budesonid in Form einer Schmelztablette (Jorveza®) zugelassen. Die Tablette löst sich langsam im Mund auf und der Wirkstoff geht in den Speichel über. Das topi-sche Steroid wird so in den Ösophagus transportiert und benetzt dort gleichmäßig die entzündete Schleimhaut.
In einer randomisierten doppelblinden Phase III-Studie bei 88 Patienten mit EoE, die sechs Wochen lang mit der Budesonid-Schmelztablette oder Placebo behandelt wurden, erzielte Budesonid bei 58% der Patienten gegenüber 0 Prozent unter Placebo eine klinische und histologische Remission. In einer anschließenden offenen Studienphase über weitere sechs Wochen stieg der Anteil klinischer Remissionen unter der Einnahme der Schmelztablette auf 59% und die Rate histologischer Remissionen sogar auf 93%. •CV
Quelle: Ösophagus Update “Gastro- ösophageale Refluxkrankheit – Eosinophile Ösophagitis: Von der Leitlinie zur klinischen Praxis”, 15.05.19 in Hamburg. Veranstalter: Dr. Falk Pharma