Bei Patienten mit Parkinson-Krankheit ist im mittleren und fortgeschrittenen Stadium häufig eine Kombinationstherapie notwendig, um die Symptome zu kontrollieren. Dass sich auch bei komplexer Vorbehandlung noch deutliche Verbesserungen durch eine Add-on-Therapie erreichen lassen, verdeutlichten Experten anhand von Studiendaten und Fallbeispielen auf dem DGN in Leipzig.
Neben einer selektiven und reversiblen Hemmung der Monoaminooxidase-(MAO)B bewirkt Safinamid eine Blockade spannungsabhängiger Natriumkanäle und eine Modulation der Kalziumkanäle. „Dadurch normalisiert die Substanz die bei Parkinson unphysiologisch erhöhte Glutamatausschüttung, die an der Entstehung eines Teils der Symptomatik beteiligt ist“, erläuterte Prof. Heinz Reichmann, Dresden. Aus diesem einzigartigen dualen Wirkmechanismus ergeben sich die Effekte von Safinamid auf motorische und nichtmotorische Beschwerden, die in klinischen Studien beobachtet wurden, so Reichmann weiter.
Der Neurologe verwies auf die Ergebnisse der europäischen SETTLE-Studie, die in diesem Jahr publiziert wurde [1]. In dieser Studie erhielten 549 stabil auf Levodopa eingestellte Patienten im mittleren bis fortgeschrittenen Stadium, die unter leichten motorischen Fluktuationen und einer Off-Zeit von mehr als 1,5 Stunden litten, über 24 Wochen eine Add-on-Therapie mit Safinamid oder Placebo. Die Dosierung von initial 50 mg/Tag wurde nach 2 Wochen auf 100 mg/Tag gesteigert. Im Beobachtungszeitraum verbesserte sich die On-Zeit hochsignifikant von 9,3 auf 10,7 Stunden täglich. Gleichzeitig verkürzte sich die Off-Zeit von 5,4 auf 3,8 Stunden [1].
Quelle: Nach einer Presseinformation der Zambon GmbH
Literatur: 1 Schapira A et al. JAMA Neurol. 2017; 74(2): 216-224