© Mit freundlicher Genehmigung von Dennis JohnsonEinfach durchzuführende Triggerpunktbehandlung bei medialseitigem Knieschmerz: Der Daumen sucht den Triggerpunkt des M. vastus medialis auf, ein oder mehrere Finger der Gegenhand doppeln den Daumen bei Bedarf. Fünfmal kontrolliertes Beugen und Strecken des Kniegelenks (s. Video).
Therapie zuhause
Dehn-und Kräftigungsübungen im Selbstprogramm spielen eine wichtige Rolle. Daher zeigen Sie Max die folgenden Übungen, die er täglich mehrfach ausführen soll: Triggerpunkt-Selbstbehandlung des M. vastus medialis links und Dehnübung für die Ischiokruralmuskulatur (s. Foto und Video).
Zudem sollten Sie mit Ihrem Patienten über Rezidivprophylaxe, Haltungsoptimierung und Integration von regelmäßiger Bewegung sprechen. Max hat sich bereits Kniepolster für sämtliche Arbeitshosen zugelegt, er wird auf häufigere Lagewechsel in der Arbeit achten und wieder regelmäßig zweimal pro Woche Schwimmen gehen.
Telefonisch Rücksprache halten
Sind Folgetermine notwendig? Das ist individuell unterschiedlich. Unter Umständen reicht eine Behandlung, manchmal sind mehrere oder eine physiotherapeutische Mitbehandlung nötig.
Weisen Sie den Patienten an, sich wieder vorzustellen, falls über die Erstverschlimmerung hinaus eine Verschlechterung auftreten sollte. Halten Sie ihn zum Durchführen der gezeigten Übungen und zusätzlicher Bewegung an. Telefonieren Sie nach zwei bis drei Tagen: Ihr Patient wird Ihnen schildern, ob und wie er auf Ihre Behandlung reagiert. Gehen Sie dann je nach Befund vor.
Serie Manuelle Medizin
Ob Knie-, Kreuz- oder Nackenschmerz: Erste Anlaufstelle für die Patienten sind oft wir Hausärzte. Manualmedizinische Kenntnisse und Fertigkeiten können hier sehr hilfreich sein. In dieser Serie werde ich Ihnen Fallszenarien vorstellen, die Sie in ähnlicher Weise auch in Ihrem Praxisalltag wiederfinden. In Wort, Bild und Video möchte ich Ihnen manualmedizinische Herangehensweisen und ausgewählte Behandlungstechniken näherbringen.
Bevor Sie diese in der Praxis einsetzen, sollten Sie manuelle Untersuchungs- und Behandlungstechniken aber korrekt und sicher in einer Zusatzweiterbildung erlernen: In 120 Stunden Grund- und 200 Stunden Aufbaukurs erfahren Sie, wie Sie reversible Funktionsstörungen des Bewegungsapparates vor allem mit Ihren Händen erkennen und behandeln. Nach der abschließenden Prüfung dürfen Sie wahlweise eine der folgenden Bezeichnungen führen: Manuelle Medizin, Chirotherapie oder Manuelle Medizin/Chirotherapie. Ihre Landesärztekammer kann Ihnen anerkannte Kursanbieter nennen.
Literatur:
1. Bischoff HP, Moll H. Lehrbuch der Manuellen Medizin. Spitta, Balingen 2018.
2. Bayerische Landesärztekammer. Manuelle Mdizin/Chirotherapie. https://www.blaek.de/weiterbildung/qualifikationen-nach-der-weiterbildungsordnung/manuelle-medizin-chirotherapie, zuletzt abgerufen am 12.02.2020.
3. Bundesärztekammer: (Muster-)Kursbesuch Manuelle Medizin/Chirotherapie. https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/MKB_Manuelle_Medizin_Chirotherapie.pdf, zuletzt abfgerufen am 12.02.2020
4. Gautschi R. Manuelle Triggerpunkt-Therapie. Thieme, Baden 2016.
5. Stahlhofer H, Stahlhofer T. Ganzheitliche manuelle Behandlung. Kiener, München 2018.
Interessenskonflikte: Die Autorin ist privatärztlich im Bereich Manuelle Medizin tätig und hält Fortbildungen (Lehre von Dr. K. Sell und Dr. H.P. Bischoff).