Die Behandlung von Menschen mit Long oder Post Covid soll einfacher werden: Noch in 2023 will das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine Liste mit Medikamenten erstellen, die Betroffene dann auf Kassenkosten erhalten können.
So lautet ein Ergebnis des Runden Tisches zu Long Covid im Bundesgesundheitsministerium Mitte September (siehe Artikel “Lauterbach plant leichteren Zugang zu Arzneien“).
Zwar gibt es bisher keine ursächliche Therapie, aber einige Medikamente könnten die verschiedenen Beschwerden bei Long Covid teils lindern – sind dafür allerdings nicht zugelassen.
Die Liste bedeutet für Ärztinnen und Ärzte also vor allem mehr Rechtssicherheit bei meist dünner bis keiner Evidenz für die Präparate. Für die Gemeinschaft geht dies freilich mit steigenden Ausgaben einher – Geld, das auch für andere Angebote nötig ist, um die Versorgung zu verbessern.
Zwar sind vergleichsweise wenige Menschen von Long oder Post Covid betroffen – die meisten Hausarztpraxen versorgen in etwa eine Handvoll. Es mangelt jedoch an einem einheitlichen Krankheitsbild, die Symptome sind sehr verschieden.
Umso wichtiger ist es deswegen, dass die Behandlung zentral durch Hausärztinnen und Hausärzte als erste Anlaufstelle koordiniert wird, macht der Hausärztinnen- und Hausärzteverband deutlich. Es dürften nicht allein Forschung und Behandlung im Fokus stehen.
“Ergänzend brauchen wir vor allem auch Unterstützungsangebote, die Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige zu Hause entlasten”, weiß Bundesvorsitzender Dr. Markus Beier aus seiner eigenen Praxis.
Eine Möglichkeit, einer Covid-Erkrankung und eingeschränkt auch Long Covid vorzubeugen, ist die Impfung. Leider lässt hier die Kommunikation mal wieder zu wünschen übrig, sodass “Der Hausarzt” rechtlichen Fragen rund um die Impfung nachgeht (siehe Artikel “Rechtliche Fragen um die Covid-Impfung“.
Herzliche Grüße
Ihre
Johanna Dielmann-von Berg
Chefredakteurin “Der Hausarzt”