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Künstliche IntelligenzKI-Tools für Praxen

Künstliche Intelligenz fasst Schritt für Schritt auch im ärztlichen Alltag Fuß. "Der Hausarzt" stellt ein paar Einsatzgebiete und Tools vor.

Vielen bekannt sind Diagnoseassistenten, die Ärztinnen und Ärzte bei der Auswertung von Beschwerden unterstützen.

Noch stehen Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) für Arztpraxen am Anfang. Doch Schritt für Schritt werden auch sie ihren Platz im ärztlichen Alltag finden. Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband sieht in KI-Tools viele Chancen, um Niedergelassene und ihre Teams zu entlasten (siehe Artikel “KI-Entwickler sollten hippokratischen Eid ablegen“).

KI-Experte und Forscher Prof. Martin Hirsch wagt sogar die Prognose, dass in Zukunft kein Praxisteam mehr ohne KI auskommen wird (S. 18). In drei Bereichen gibt es jetzt schon Tools, die Ärztinnen und Ärzte in ihrem Alltag unterstützen sollen und die mit mehr oder weniger Künstlicher Intelligenz angereichert sind: Diagnosefindung, Organisation/ Dokumentation und Kommunikation.

Diagnose

Vielen bekannt sind bereits Diagnoseassistenten, die Ärztinnen und Ärzte bei der Auswertung von Beschwerden unterstützen und somit helfen können, dass seltene Erkrankungen rascher erkannt werden. Ein Beispiel dafür ist “WICOM Rare Disease”, das in Praxisverwaltungssystemen der CompuGroupMedical bereits integriert ist: Dieser Assistent gleicht während der Dokumentation in der Akte etwa Diagnose-Kodes, biometrische Daten oder Laborwerte mit Parametern für seltene Erkrankungen ab.

Bei Übereinstimmungen erscheint ein Hinweis auf dem Bildschirm. Daneben gibt es zahlreiche Symptomchecker wie etwa Ada, mit denen Laien ihre Beschwerden analysieren können und ggf. an Versorgungs- und Therapieangebote verwiesen werden.

Die Anwendung Bingli kann statische und KI-basierte Chatbots bei der Patientenanamnese kombinieren. Sie hinterlegt die Patienteneinträge mit ICD-Kodes, die ins PVS übernommen werden können, und macht Vorschläge zu Dringlichkeit (Triage), Differentialdiagnosen und Red Flags. Das ärztliche Feedback zur Diagnose schult die KI, sodass die Wahrscheinlichkeitsgrade auf die haus- oder fachärztliche Versorgung besser abgestimmt sind.

Auch das aktuell bekannteste KI-Tool ChatGPT unterstützt bei der Diagnose: Gegenüber “Der Hausarzt” berichtet ein Allgemeinmediziner, er verwende es etwa zur Recherche bei diffizileren Krankheitsbildern.

Organisation und Dokumentation

Darüber hinaus nutzt er ChatGPT auch zur Schreibarbeit: So lässt er das System mitunter Atteste entwerfen oder seine Texte davon redigieren. Auf andere Weise bei der Textarbeit hilft Adiu. Mit dem Programm können Ärztinnen und Ärzte ihre Gespräche aufzeichnen.

Es verschriftlicht diese in Echtzeit und erstellt Zusammenfassungen nach vom Anwendenden vorgegebenen Kriterien. Der Bericht kann dann bearbeitet und gespeichert werden. Laut des Herstellers ist es bereits mit vielen PVS kompatibel.

In einigen Praxen bereits sehr verbreitet sind zudem Telefonassistenten wie Aaron.ai oder PraxisConcierge, die eingehende Anrufe dokumentieren, kategorisieren und ein strukturiertes Abarbeiten ermöglichen (siehe Artikel “Endlich Anschluss unter dieser Nummer” (HA 10/23) und “Digitale Telefonassistenz? Nur mit Personal” (HA 08/23).

Kommunikation

Die Telefonassistenten bieten auch standardisierte Antworten für einige Patientenanliegen an und unterstützen so bei der Praxiskommunikation.

Des Weiteren setzen einige Praxisteams Patienteninformationen als ein Kommunikationsmittel ein, sei es als Texte auf Webseite oder Social media-Profil oder ausgedruckt in der Praxis.

Manche Hausärzte erstellen diese Texte mithilfe von ChatGPT, berichten sie “Der Hausarzt”: von Organisatorischem (Praxisvertretung, besondere Leistungen etc.) bis zur Aufklärung über Untersuchungen oder Erkrankungen. Jedoch sei immer die Kontrolle der Informationen nötig, um Fehlinformationen zu verhindern. Helfen kann ChatGPT etwa auch beim Übersetzen von Patienteninformationen in andere Sprachen.

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