Wenn Deutschland am 26. September an die Wahlurnen tritt, um den 20. Deutschen Bundestag zu wählen, liegt ein Thema mit völlig neuem Gewicht in der Waagschale: die Gesundheit. Schon kurz nach der letzten Regierungsbildung hatte der noch amtierende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sein Ressort öffentlichkeitswirksam positioniert und und versucht, möglichst schnell an möglichst vielen Vorhaben einen Haken zu setzen, komme was wolle.
Ende 2019 zur Halbzeitbilanz der großen Koalition war Spahn das bei 18 Gesetzesinitiativen gelungen, viele davon jedoch mit erheblichen, auch negativen Auswirkungen für Hausarztpraxen (www.hausarzt.link/i432m). Ein Beispiel zur Erinnerung: das Terminservice- und Versorgungsstärkungsgesetz (TSVG), das die Mindestsprechstundenzeit von 20 auf 25 Stunden hochgeschraubt hatte.
Dass kurz nach der Groko-Halbzeit die Corona-Pandemie die Gesundheitspolitik übernehmen würde, hatte damals noch niemand ahnen können. Zwar hat die Pandemie, so viel steht zum Ende der Wahlperiode fest, große Vorhaben des Koalititonsvertrags wie die Notfallreform durchkreuzt.
Auch die für die hausärztliche Nachwuchsgewinnung bedeutende Reform der Approbationsordnung bleibt in der Schwebe. Das Thema Gesundheit jedoch hat das Virus umso präsenter gemacht.