Berlin. Bald schon sollen Beschäftigte im Gesundheitswesen medizinisch relevante Informationen und Dokumente sicher per Messenger versenden können. Derzeit existierten auf dem Markt lediglich Insellösungen, die für den Versand sensibler Patientendaten geeignet sind, erläutert Eric Grey, Produktmanager der Gematik, zum Hintergrund der Entwicklung. „Was fehlt ist die Möglichkeit, Personen aus dem Gesundheitssektor zu erreichen, unabhängig davon, welchen Messenger-Anbieter sie verwenden“, so Grey. Das soll sich ab Oktober ändern. Dann nämlich will die Gematik die erste Ausbaustufe für einen anbieterübergreifenden TI-Messenger im Gesundheitswesen veröffentlichen. Dieser basiert auf dem offenen Matrix-Standard und dient industriellen Anbietern als Grundlage für die Entwicklung eigener, an die Nutzer angepasster Anwendungen. Dabei müssen die Entwickler bestimmte Standards im Sinne der Datensicherheit und Interoperabilität erfüllen, die die Gematik in ihrer Spezifikation festlegt. Letztere erteilt den Anbietern schließlich auch die Zulassung für ihre Dienste.
Start schon im Frühjahr 2022
Die ersten TI-Messenger-Anwendungen sollen ab dem Frühjahr 2022 zur Verfügung stehen. Von da an könnten Beschäftigte im Gesundheitswesen untereinander Informationen per Kurznachricht austauschen. Über ein zentrales Verzeichnis aller Nutzer sollen die Kommunikationspartner über jede der Anwendungen auffindbar und erreichbar sein, unabhängig davon, für welchen Messenger-Anbieter sie sich entscheiden. Später sollen auch Versicherte in die Kommunikation per TI-Messenger einbezogen werden. Mit den Spezifikationen für diese zweite Version des TI-Messengers ist laut Gematik im April 2022 zu rechnen. red