Sowohl ein aktueller Cochrane Review, basierend auf insgesamt fünf Studien, als auch die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hat den Einsatz von Remdesivir bei Patienten mit Covid-19 zuletzt kritisch bewertet.
Bei Erwachsenen, die mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, hat Remdesivir laut Cochrane-Wissenschaftlern “wahrscheinlich nur einen geringen oder gar keinen Einfluss auf die Sterblichkeit” (4 Studien, 7142 Personen; Vertrauenswürdigkeit nach GRADE: moderat).
Von 1.000 Patientinnen und Patienten sterben demnach acht weniger mit Remdesivir im Vergleich zu Placebo oder Standardbehandlung. Auch auf die Länge einer notwendigen Beatmung scheint Remdesivir nur einen “kleinen oder gar keinen Effekt” zu haben (Vertrauenswürdigkeit: niedrig). Weitgehend unklar bleibe die Wirkung auf andere Endpunkte wie den Bedarf an zusätzlichem Sauerstoff oder mögliche Nebenwirkungen.
Auch aus Sicht der AkdÄ ist der Zusatznutzen von Remdesivir bei Patienten mit einer Covid-19-Pneumonie, die eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr erfordert (Low-Flow-Sauerstofftherapie [LFO] oder High-Flow-Sauerstofftherapie [HFO]/nichtinvasive Beatmung [NIV]), nicht belegt.
Der Effekt von Remdesivir auf die Mortalität sei in der durch den G-BA definierten Gesamtpopulation (LFO und HFO/NIV) “inkonsistent”.
Quellen:
DOI: 10.1002/14651858.CD014962, AkdÄ-Stellungnahme: www.hausarzt.link/V6Vwd