Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin hat gemeinsam mit weiteren Fachgesellschaften – darunter die DEGAM – eine S1-Leitlinie zu Post-Covid/Long-Covid herausgegeben.
Diese soll bei noch begrenzter Datenlage eine diagnostisch-therapeutische Orientierung liefern.
In den Kernaussagen der Leitlinie betonen die Autoren, dass Post-/Long-Covid eine generalistische interdisziplinäre Herangehensweise mit Blick auf den ganzen Menschen sowie eine Kontinuität in der Versorgung erfordert.
Auch weisen sie darauf hin, dass bei entsprechendem Verdacht immer auch andere Differenzialdiagnosen zu bedenken sind.
Wichtig: Die Diagnose Post-/Long-Covid kann der Leitlinie zufolge weder durch eine einzelne Laboruntersuchung noch durch ein Panel an Laborwerten gestellt werden. Ebenso schließen normale Laborwerte Post-/Long-Covid nicht aus.
Eine weiterführende spezialärztliche Abklärung könne angezeigt sein, wenn nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion Einschränkungen länger als drei Monate persistieren.
Patienten mit schwerer Lungenbeteiligung könnten (nahezu) komplett rekonvaleszieren; bei anhaltender Symptomatik – zum Beispiel drei Monate – sollte jedoch eine pneumologische Diagnostik initiiert werden.
Die Autoren betonen auch, dass die Effektivität einer therapeutischen Vakzinierung bei Post-Covid-Patienten nicht gesichert ist: Diese sollte nur in Studien erfolgen.