Patienten unter potenten oder hochpotenten topischen Kortikosteroiden haben ein dosisabhängig erhöhtes Risiko für Osteoporose und dadurch bedingte Frakturen. Das ergab eine Auswertung dänischer Registerdaten.
Die Wissenschaftler rechneten die verordneten potenten und hochpotenten topischen Kortikosteroide in äquivalente Dosen von Mometasonfuroat (1 mg/g) um. In die Analyse bezogen sie 723.251 dänische Erwachsene ein, die zwischen Januar 2003 und Dezember 2017 ein Äquivalent von mindestens 200 g Mometason erhalten hatten.
Die Studienergebnisse zeigten eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen dem erhöhten Gebrauch der potenten oder hochpotenten topischen Kortikosteroide und dem Risiko für Osteoporose und osteoporotische Frakturen (“major osteoporotic fracture”, MOF).
Im Vergleich zur Referenzgruppe (200 bis 499 g Mometason-Äquivalent) stieg etwa das relative Risiko für MOF bei einer kumulativen Dosis von 500 bis 999 g um 1 Prozent (Hazard Ratio (HR): 1,01), bei 1.000 bis 1.999 g um 5 Prozent (HR: 1,05), bei 2.000 bis 9.999 g um 10 Prozent (HR: 1,10) und bei mindestens 10.000 g um 27 Prozent (HR: 1,27). Mit jeder Verdoppelung der kumulativen Dosis stieg das relative Risiko sowohl für Osteoporose als auch für MOF um 3 Prozent (HR: 1,03).
Die Studienautoren schlagen daher vor, Kortikosteroid-sparende Therapiealternativen in Betracht zu ziehen, wenn Patienten eine potente antiinflammatorische Behandlung für längere Zeit und auf großen Körperoberflächen benötigen.
Quelle: DOI: 10.1001/jamadermatol.2020.4968