Die Grünen wollen Prävention, Gesundheitsförderung und Versorgung in der kommenden Wahlperiode als “Querschnittsaufgabe in allen Politikbereichen” verfolgen. Das geht aus ihrem jüngst vorgelegten Wahlprogramm hervor (Originaldokument unter www.hausarzt.link/dntqK).
Um die Versorgung in Stadt und Land zu stärken und dem steigenden hausärztlichen Bedarf auf dem Land zu begegnen, sollen ambulante und stationäre Angebote übergreifend geplant und Gesundheitsregionen mit enger Anbindung an die Kommunen gefördert werden.
“Perspektivisch soll es eine gemeinsame Abrechnungssystematik für ambulante und stationäre Leistungen geben.” In interprofessionellen Gesundheitszentren in den Kommunen sollen Gesundheits- und Pflegeberufe “auf Augenhöhe” zusammenarbeiten.
Darüber hinaus sind Hausärztinnen und Hausärzte in dem 137 Seiten starken Dokument lediglich in der Notfallversorgung erwähnt: “Kompetente Hausärztinnen und -ärzte” sollen die Notaufnahmen nachts und an Wochenenden unterstützen, damit dort auch weniger ernste Fälle versorgt werden können.
Die Notfallreform hätte bereits in dieser Legislaturperiode auf der Agenda gestanden und wird von der neuen Regierung sicherlich neu aufgenommen werden müssen.
Ein Prozent der jährlichen Gesundheitsausgaben wollen die Grünen in den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) investieren. Nach Corona sei eine “andere Politik” nötig, betonte Parteichef Robert Habeck bei der Vorlage des Programms.
Bezahlt werden soll die Gesundheits- und Pflegeversorgung aus einer Bürgerversicherung für alle. Beamte, Selbstständige, Unternehmer und selbst Abgeordnete sollen sich einkommensabhängig beteiligen. Versicherten sollen die Kosten für ihre Brille wieder von der Kasse erstattet werden.