Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (HF) sind durch eine hohe Sterblichkeit bedroht. Zusätzlich belasten sie das Gesundheitswesen durch die häufigen Klinikeinweisungen, wie Prof. Frank Edelmann, Charité Berlin erläuterte. Daher war es wichtig, nach weiteren Therapie-Perspektiven zu forschen, z.B. via Stimulierung der löslichen Guanylatcyclase (sGC) durch Vericiguat. Das zeigte die VICTORIA-Studie, so Prof. Burkert Pieske, Charité Berlin, einem der Autoren dieser randomisierten, Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie. In die Studie wurden 5.050 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter Auswurffraktion (HFrEF) eingeschlossen [1]. Alle Patienten erhielten die bestmögliche Standardtherapie.
Der primäre Endpunkt war die Kombination aus dem erstem Auftreten einer HF-bedingten Klinikeinweisung oder kardiovaskulärem Tod. Nach ca. 1 Jahr Beob-achtungszeit zeigte sich unter Vericiguat eine signifikante absolute Risikoreduktion von 4,2/100 Patientenjahren, d.h. 24 Patienten müssten ein Jahr mit Vericiguat behandelt werden, um einen Todesfall oder eine erneute Klinikeinweisung zu vermeiden. Nach Ansicht beider Referenten ist dieses Ergebnis klinisch relevant. Durch das neue Therapie-Prinzip könnten mehr Patienten mit einer sich verschlechternden chroni-schen HF vor der gefürchteten Abwärtsspirale bewahrt werden. So wird eine baldige Zulassung der neuen Substanz erwartet.
Quelle: Online-Pressekonferenz: “VICTORIA-Studie – Ausblick bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter Auswurffraktion (HFrEF)” am 17.4.2020. Veranstalter: Bayer Vital GmbH, Leverkusen
Literatur
1. Armstrong et al.: NEJM, online 28. 03. 2020; DOI 10.1056/NEJMoa1915928