“Advance Care Planning” (ACP) – ins Deutsche als “gesundheitliche Vorausplanung” übersetzt – soll Menschen dabei unterstützen, am Ende ihres Lebens die Behandlung zu erhalten, die sie möchten. In der Corona-Pandemie wird die Wichtigkeit der Vorausplanung erneut deutlich. Allerdings sind Gespräche und Unterstützung beim ACP aufwändig und benötigen Zeit und Ressourcen.
In einer kanadischen Studie wurden hausärztlich tätige Ärzte auch weiteres Praxispersonal (nurses, social workers, physician assistants) befragt, ob sie bereit wären und sich sicher fühlten, solche Gespräche mit Patienten zu führen und welche Berufsgruppen solche Gespräche führen sollten. Alle Berufsgruppen zeigten eine hohe Bereitschaft, Gespräche zur Vorausplanung zu übernehmen. Ärzte fühlten sich sicherer, die Patienten zu beraten und bei einer Entscheidung zu unterstützen. Nicht-ärztliches Personal fühlte sich sicherer, Patienten bei Gesprächen mit der Familie und anderen Behandlern zu unterstützen. Grundsätzlich gab es eine hohe Akzeptanz, auch andere Berufsgruppen in ACP zu involvieren, vor allem um Patienten bei der Kommunikation der Entscheidungen an Familie und andere Behandler zu unterstützen.
Fazit:In dieser kanadischen Studie werden auch nicht-ärztliche Mitarbeiter als kompetent und geeignet angesehen, einige Aspekte des ACP zu übernehmen. Da kanadische Praxisteams in einem anderen Professionenmix arbeiten und Berufe wie nurse practitioner und physician assistant in Deutschland nicht verbreitet sind, lassen sich die Ergebnisse nicht direkt auf Deutschland übertragen.
Howarda M, Langevina J, Bernarda C, Tanc A, Kleind D, Slavena, M et al: Primary care clinicians’ confidence, willingness participation and perceptions of roles in advance care planning discussions with patients: a multi-site survey. Family Practice, 2020; 219–226 doi:10.1093/fampra/cmz050
DEGAM-Mitglieder versammeln sich auf der practica
Die für gewöhnlich auf dem Kongress stattfindende Mitgliederversammlung der DEGAM wird bereits im Oktober bei der “practica” in Bad Orb stattfinden: Mittwoch, 21. Oktober, um 19 Uhr. Die Verlegung ist aufgrund der außergewöhnlichen Umstände und der Verschiebung des DEGAM-Kongresses auf den Dezember nötig. Über weitere Details wird die DEGAM rechtzeitig informieren.