Bereits die Einführung des Hautkrebs-Screenings in Deutschland vor gut 10 Jahren war umstritten. Eine vorangehende Testphase in Schleswig-Holstein (SCREEN-Studie) hatte eine Verringerung der Sterblichkeit an malignem Melanom um 1 pro 100.000 Patienten gezeigt. Weltweit gab es jedoch zu diesem Zeitpunkt keine Studie, die den Nutzen eines Hautkrebs-Screenings zur Senkung der Sterblichkeit an Hautkrebs belegten. Die US Preventive Services Task Force sprach sich dementsprechend gegen ein Massenscreening aus, ebenso die maßgeblichen Krebsgesellschaften in den Hautkrebs-Hochrisikoländern Australien und Neuseeland.
Massenscreening auf eine seltene Erkrankung
Die Früherkennung von Hautkrebs ist schon lange Bestandteil der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie. Beim Hautkrebs-Screening wird insbesondere nach den folgenden drei Krebsarten gesucht:
- Malignes Melanom
- Spinozelluläres Karzinom
- Basalzellkarzinom (Basaliom)
Hautkrebs ist die mit Abstand häufigste Krebsart in Deutschland. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei um das Basalzellkarzinom (Basaliom), das glücklicherweise nicht metastasiert und daher fast immer lokal, zumeist operativ beseitigt werden kann.
Für die Hautkrebssterblichkeit verantwortlich ist aber überwiegend das nicht sehr häufige, teilweise aber schnell invasiv wachsende und früh metastasierende maligne Melanom (Morbidität ca. 20/100.000, Mortalität 2–3/100.000 in Deutschland).