CoronavirusWHO rät vorsorglich von Ibuprofen ab

Verschlechtert Ibuprofen eine Erkrankung am neuen Coronavirus? Diese Nachricht verbreitet sich in sozialen Medien, doch wissenschaftliche Daten dazu fehlen. Die WHO rät nun vorsorglich davon ab, bei Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion ohne ärztlichen Rat Ibuprofen einzunehmen.

Verschlimmert Ibuprofen die Corona-Erkrankung? Das ist bislang wissenschaftlich nicht belegt.

Genf/Paris/Hamburg/Wien. Wie die “Welt” berichtete, rät die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Menschen bei Verdacht auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus davon ab, ohne ärztlichen Rat Ibuprofen einzunehmen.

Es gebe zwar keine neuen Studien, aus denen hervorgehe, dass Ibuprofen mit höher Sterblichkeit verbunden sei, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Dienstag (17.03.) in Genf. Aber die Experten prüften die Lage zur Zeit. “Wir raten, im Verdachtsfall Paracetamol und nicht Ibuprofen einzunehmen“, sagte Lindmeier. Dies beziehe sich ausschließlich auf die Einnahme ohne ärztlichen Rat, betonte er.

Verbreitung in sozialen Medien

Dass Ibuprofen die Folgen einer Infektion mit dem neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) verschlimmere kann derzeit nicht wissenschaftlich belegt werden. Dieser Zusammenhang wird aber seit Samstag (14.3.) in einer Sprachnachricht über WhatsApp und in sozialen Medien verbreitet. Darin wird auf eine Studie der Uniklinik Wien verwiesen. Diese dementierte darauf hin aber die Uniklinik und sprach von einer “Falschnachricht”.

Zur Verbreitung des Gerüchts hatte unter anderem der französische Gesundheitsminister Olivier Véran beigetragen. Er hatte  am Samstagmittag getwittert, Entzündungshemmer wie etwa Ibuprofen könnten eine Infektion mit dem Coronavirus (Covid-19) verschlimmern. Im Falle von Fieber solle man Paracetamol nehmen. Der nationale Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon äußerte sich ähnlich und riet von der Einnahme sogenannter nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) ab. Zu dieser Wirkstoffgruppe zählen neben Ibuprofen auch Acetylsalicylsäure (ASS; Aspirin) und Diclofenac.

“Zusammenhang denkbar, aber bisher nicht gesichert”

Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) kann sich durchaus vorstellen, dass insbesondere ASS, aber auch Ibuprofen, bei der Lungenerkrankung Covid-19 nicht hilfreich sein könnten. “Ibuprofen hemmt die Blutgerinnung, das wäre ein möglicher Hinweis”, erläutert der Virologe. Damit steige das Risiko für innere Blutungen. “Bei Paracetamol ist das nicht der Fall.”

Dennoch sei ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von NSAR und schweren Verläufen bei Covid-19 nach seinem Wissen bislang nicht gesichert, betont Schmidt-Chanasit. “Wir wissen wenig über die Pathogenese des Virus SARS-CoV-2. Es gibt dazu bisher keine klinischen Daten.”

Quelle: dpa

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.