Berlin. Der Deutsche Hausärzteverband hat wegen der zunehmenden Verbreitung des neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) eine Krankschreibung von bis zu zwei Wochen auch ohne Praxisbesuch gefordert. Erst vergangenen Montag hatten sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung darauf geeinigt, dass sich Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemwege künftig auch nur nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt bis zu sieben Tage krankschreiben lassen können.
Das sei schon eine große Erleichterung für die Ärzte, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, der “Rheinischen Post” am Samstag (14.3.). “Es wäre noch besser, diese Möglichkeit auf 14 Tage auszudehnen, dann könnten Patienten mit Verdacht auf Coronavirus auf unbürokratische Art und Weise so lange zu Hause bleiben, bis sie keine Ansteckungsgefahr mehr darstellen”, forderte er.
In einer Phase wie zurzeit mit dem Coronavirus sehe man, wie wichtig es sei, die Ärzte möglichst von Bürokratie zu entlasten. Aus der Bundesregierung wurde am Samstag zunächst auf die gemeinsame Selbstverwaltung des Gesundheitswesens verwiesen. Für die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sagte Sprecher Roland Stahl, die neue Regelung mit einer Krankschreibung bis zu sieben Tagen gelte nun seit ungefähr einer Woche.
“Das ist ein erster wichtiger Schritt, um sowohl Praxen als auch Patienten, die beispielsweise leichte Erkältungsfälle sind, zu entlasten”, sagte er der dpa. “Sollten weitere Schritte notwendig sein, werden wir gemeinsam mit den Krankenkassen offen für weitere Maßnahmen sein.”
Quelle: dpa