Kardiovaskuläre Erkrankungen unterscheiden sich bei Männern und Frauen, etwa in der Häufigkeit des Auftretens und der Symptomatik. Ob sich auch der Blutdruck verschieden entwickelt, haben nun Forscher untersucht. Dafür nutzten sie vier US-amerikanische Kohortenstudien, darunter die „Framingham Heart Study Offspring Cohort“ (Nachfolger der Framingham Studie).
Die Blutdruckmessungen aller Studien wurden im Zeitverlauf analysiert und geschlechtsspezifisch ausgewertet. Wie zu erwarten, hatten im Laufe des Lebens zunächst Männer höhere Blutdruckwerte – ein Unterschied zeigte sich ab 15 Jahren. Erst ab 60 überholten Frauen die Männer. Bei genauer Betrachtung zeigte sich, dass bei Frauen der Blutdruck (bei niedrigeren Ausgangswerten) ab dem 20. bis 30. Lebensjahr stieg – bei Männern erst ab 40. Der Anstieg bei Frauen war steiler.
Der Effekt von Blutdrucksenkern wurde herausgerechnet. Die Autoren diskutieren, dass diese grundsätzlichen geschlechtsbezogenen Unterschiede auch die verschiedenen Manifestationen von Herzinsuffizienz mitbegründen könnten und weiter untersucht werden sollten.
Fazit
Der Blutdruck entwickelt sich im Lebensverlauf bei Frauen und Männern sehr unterschiedlich. Dies beschränkt sich nicht darauf, dass Frauen erst später an Hypertonie erkranken.