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OrganspendeausweisEin gefragtes Stück Papier

Die jüngste Debatte rund um die Reform der Organspende scheint erste Früchte zu tragen: Im Januar ist die Nachfrage nach Spenderausweisen sprunghaft angestiegen.

Organspendeausweise waren im Januar gefragter als gewöhnlich.

Berlin. Die Bestellung von Organspendeausweisen bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist im Januar sprunghaft angestiegen. So wurden allein im ersten Monat des Jahres rund 740.000 Organspendeausweise bestellt; 2019 waren es insgesamt rund 4 Millionen. Das bestätigt die BZgA nach entsprechenden Medienberichten auf Anfrage von “Der Hausarzt”.

Auch das Interesse an der Webseite der BZgA, auf der die Ausweisbestellung direkt möglich ist, sei demnach “stark erhöht”. Die Aufrufe stiegen demnach von durchschnittlich 30.000 monatlich (2019) auf rund 175.500 Aufrufe im Januar. Rund 80 Prozent der Aufrufenden haben BZgA-Angaben zufolge im Januar über die Bestellseite einen Organspendeausweis direkt heruntergeladen oder bestellt (2019: 75 Prozent). “Dabei ist zu beachten, dass die Abrufdaten keine Aussagen darüber zulassen, ob bestellte Ausweise auch tatsächlich ausgefüllt wurden und ob die Ausfüllenden der Organspende positiv oder negativ gegenüberstehen”, gibt BZgA-Sprecherin Marita Völker-Albert jedoch zu bedenken.

Die gesteigerte Nachfrage könnte sich durchaus mit der im Januar im Bundestag diskutierten Organspende-Reform und der damit verbundenen breiten Berichterstattung erklären lassen. Der Bundestag hatte Mitte Januar nach kontroverser Debatte eine moderate Reform beschlossen, mit der Bürger künfitg mindestens alle zehn Jahre direkt auf das Thema angesprochen werden sollen – etwa wenn sie im Bürgeramt einen Personalausweis beantragen oder verlängern. Hausärzte sollen alle zwei Jahre zum Thema beraten und diese Leistung extrabudgetär vergütet bekommen.

Das Interesse an Infomaterialien dürfte daher in den kommenden Jahren noch steigen; per Gesetz ist künftig festgehalten, dass die BZgA entsprechende Praxishilfen zur Verfügung stellt und diese wissenschaftlich evaluiert werden. Bereits heute stellen der Deutsche Hausärzteverband und die BZgA in einer Kooperation Infomaterialien für Hausärzte zur Verfügung.

 

 

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