Hausärzte nehmen in der medizinischen Versorgung eine Schlüsselrolle ein – das haben die Redner des 34. Saarländischen Hausärztetags Ende November einmal mehr verdeutlicht. Vor den anwesenden Hausärzten, Ärztekammer- und KV-Vertretern betonte Gesundheitsstaatssekretär Stefan Kolling in seinem Grußwort die Stellung der Hausärzte in der ambulanten Patientenversorgung. Zunehmend gäbe es aber unterversorgte Gebiete, vor allem in den ländlichen Regionen. Das Ministerium steuere beispielsweise mit einem Landarzt-Förderprogramm (“Der Hausarzt” 20/19) oder Fördergeldern für neue Niederlassungen gegen.
Festredner Prof. Martin Scherer, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeinmedizin an der UKE in Hamburg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), stellte am Beispiel der hausärztlichen Praxis und Poliklinik an der Universitätsklinik Hamburg- Eppendorf (UKE) den Sinn und die Notwendigkeit einer primärärztlichen Versorgung der Patienten heraus. Den Patienten und sein Umfeld zu kennen, ihn umfassend zu betreuen und durch die fachärztliche und stationäre Diagnostik und Behandlung zu lotsen sei eine wichtige Aufgabe. Dies gelte sowohl für die Gesundheit und Behandlung der Menschen, aber auch in Bezug auf die immer weiter steigenden Kosten im Gesundheitswesen, erinnerte Scherer.
Im Anschluss moderierte Patricia Brever vom Saarländischen Rundfunk eine lebhafte Podiumsdiskussion zum Thema “Hausärztliches Primärarztsystem”, in der Saarlands Hausärzteverbands-Chef Dr. Michael Kulas, DEGAM-Präsident Scherer und Günter Eller, Vorstand der IKK Südwest direkt, dem Publikum Rede und Antwort standen.