Werden Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz zusätzlich per Telemonitoring mit definierten Mindestanforderungen betreut, so treten weniger kardiovaskuläre Todesfälle auf. Für den Endpunkt Gesamtmortalität zeigt sich hingegen kein statistisch signifikanter Vorteil. Das zeigt ein sogenannter Rapid Report des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Dafür haben die Forscher jeweils zwei Studien für zwei verschiedene Arten des Telemonitorings untersucht. Der eine Arm bezieht sich auf die automatische Erhebung und Übermittlung der Daten durch ein implantiertes Gerät; im anderen Arm messen die Betroffenen nach einer entsprechenden Schulung mindestens einmal am Tag selbst und schätzen ihren Gesundheitszustand ein. Übertragen werden die Daten beispielsweise mittels eines Tablets.
Für alle vier Studien und alle in ihnen berichteten Endpunkte wurde das Verzerrungspotenzial als hoch eingeschätzt. Im wichtigen Endpunkt Gesamtmortalität zeigte sich in der Meta-Analyse kein statistisch signifikanter Effekt. Aber: “Betrachtet man nur die beiden Studien, bei denen die Betroffenen die Messungen mindestens einmal täglich selbst vornehmen, so ergibt sich für Personen ohne Depressionssymptome ein Hinweis auf einen Nutzen beim Gesamtüberleben”, so die IQWiG-Forscher.
Kardiovaskuläre Todesfälle – etwa zwei Drittel aller Todesfälle in den Studien – traten unter einem Telemonitoring insgesamt seltener auf als in den Kontrollgruppen, unabhängig von der Monitoring-Strategie. Aus der Betrachtung anderer Endpunkte und Subgruppenmerkmale ergaben sich keine weiteren Anhaltspunkte für einen Nutzen oder Schaden.