Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung erleiden Exazerabationen, ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich fortschreitend und die Krankheit verursacht Morbidität und Mortalität. Die Betroffenen leiden unter Unsicherheit, Ängsten, sich verschlechternder Gesundheit, Rückschlägen und multiplen Komorbiditäten. Weil es Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Bedürfnisse der Patienten über die medikamentöse Therapie hinausgehen, wird dem Selbstmanagement (SM) der Patienten seit einiger Zeit mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
SM umfasst Maßnahmen, wie Schulungen oder körperliche Übungen, die der Patient selbst organisiert. Studien zeigen, dass es für die Patienten wichtig ist, mit SM ihr Leben aktiv beeinflussen zu können und dass Betroffene, die später mit SM beginnen, vermutlich häufiger in eine Klinikeingewiesen werden.
Diese Studie untersucht an zehn Patienten mit milder bis schwerer COPD welche Bedürfnisse sie haben, welche Erfahrungen sie mit SM gemacht haben und welche von ihren Bedürfnissen angetriebenen Strategien sie entwickelt haben. Die Patienten beschreiben ihr Leben als einen hoffnungslosen Kampf gegen die Krankheit, in dem ihre Freiheit stetig schwindet und sie ständig Angst vor Atemnot haben. Die Forscher identifizierten 14 Patientenbedürfnisse, zu denen unter anderem zählt, damit umzugehen, dass COPD eine lebensgefährliche Krankheit ist, umzugehen mit der Dyspnoe und der Angst davor, Prokrastination, Verbitterung und den vielen Einschränkungen (auch finanziellen) und sich dabei eine positive Haltung zu bewahren.
Zu den acht Strategiegruppen, mit denen die Patienten ihrer Situation begegneten, zählen finanzielle Arrangements, die Hoffnung aufrecht zu erhalten, gegen Tabaksucht anzukämpfen, sich über die Krankheit zu informieren und Hilfe zu akzeptieren. Die Studie stellt darüber hinaus fest, dass wiederholte Zyklen von Dyspnoe und Angst zu schwerer Atemnot und Angstattacken führen können.
Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass es hilfreich sein kann, die Bedürfnisse eines COPD-Patienten zu identifizieren, um sein SM zu verbessern. Sie entwickelten eine Checkliste, anhand der der Arzt ermitteln kann, welche der Bedürfnisse wie gut erfüllt sind (siehe Tab.). Auf dieser Grundlage können Patient und Arzt über Verbesserungsmöglichkeiten nachdenken.