75 Prozent der befragten Nachwuchsmediziner haben im Berufsmonitoring der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) angegeben, sich eine Tätigkeit in der ambulanten Versorgung vorstellen zu können. Das zeige, dass die ambulante Medizin für Studierende immer interessanter werde, schlussfolgert die KBV. Allerdings fühlen sich 60 Prozent der Befragten über die ambulante Praxis schlecht informiert. Der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister kritisierte, dass das Medizinstudium nach wie vor zu “kliniklastig” sei – es fehle an Möglichkeiten, den ambulanten Bereich kennenzulernen.
Bei den Befragten, die sich für die ambulante Medizin interessieren, geht der Trend eher zur Gemeinschaftspraxis und weg von der Einzelpraxis. Von einer Niederlassung abschrecken lassen sich die angehenden Mediziner vor allem von dem Investitionsrisiko, der Bürokratie, Wirtschaftlichkeitsprüfungen und möglichen Regressen. Dies hatten bereits erste zu Beginn des Jahres veröffentlichte Ergebnisse gezeigt (www.hausarzt.link/MsJtB).
Fast allen Befragten erscheint eine angestellte Tätigkeit attraktiv, auch bleibt der Trend zur wohnort- beziehungsweise heimatnahen Berufstätigkeit stabil. Für 95 Prozent der Nachwuchsmediziner hat die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hohe Priorität.
Beim Berufsmonitoring handelt es sich um eine bundesweite Online-Befragung, die alle vier Jahre stattfindet. An der aktuellen Befragung nahmen rund 15 Prozent der Medizinstudenten in Deutschland teil.