Versorgung auf dem LandLandarztmangel: “Einfache Mathematik”

Rund ein Drittel der Hausärzte in Schleswig-Holstein ist älter als 60. Die Politiker des Landes verfolgen unterschiedliche Ansätze zur Lösung des Problems, angefangen von Quotenregelungen und künstlicher Intelligenz bis zu schlichter Mathematik.

Komplex: Lösungen, um dem Landarztmangel zu begegnen

Kiel. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) will dem Ärztemangel auf dem Land in Schleswig-Holstein mit einem Bündel an Maßnahmen entgegenwirken. „Wir haben im bundesweiten Vergleich bei Hausarztpraxen die beste Nachbesetzungsquote“, sagte Garg am Donnerstag im Landtag.

AfD Vorschlag nicht praktikabel

Skeptisch zeigte er sich jedoch gegenüber einer von der AfD vorgeschlagenen festen Landarztquote bei Medizinstudienplätzen. Diese könne eine sinnvolle Lösung sein. Es gebe jedoch verfassungsrechtliche Bedenken. Außerdem wirke sie frühestens nach zwölf Jahren. Die AfD hat einen entsprechenden Gesetzentwurf in das Parlament eingebracht.

Der AfD-Sozialpolitiker Claus Schaffer behauptete, es gebe viele Menschen, die gerne Landarzt sein möchten. Vielleicht seien nicht alle Einser-Absolventen. Daraus könne nicht geschlossen werden, dass sie schlechten Landärzte sein würden.

Künstliche Intelligenz soll Ärzte ersetzen

Der SPD-Sozialpolitiker Bernd Heinemann plädierte für die Etablierung medizinischen Versorgungszentren in ländlichen Gegenden. Außerdem setzt er auf die Versorgung über E-Health und eine stärkere Nutzung künstlicher Intelligenz für die Diagnose. Eine lange Verpflichtung angehender Ärzte lehnte er strikt ab. „Wer weiß in jungen Jahren, ob alle Träume und Pläne bis nach dem Studium halten.“

Nach Auffassung von Grünen-Sozialexpertin Marret Bohn kann der Ärztemangel nur wirksam über eine Erhöhung der Medizin-Studienplätze gelöst werden. Das sei einfache Mathematik, so Bohn.

Quelle: dpa/lno

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