Der Keim Neisseria gonorrhoeae entwickelt immer mehr Resistenzen, warnte das Robert Koch-Institut (RKI) Mitte August. Cephalosporine der dritten Generation, vor allem Ceftriaxon und mit Einschränkungen Cefixim, seien die letzten verbliebenen effektiven Therapieoptionen, doch auch hier würden zunehmend Resistenzen beobachtet.
Um Ceftriaxon weiter anwenden zu können, sollten Ärzte gemäß Leitlinien auf eine Kombinationstherapie mit Azithromycin setzen, so das RKI. Da Azithromycin allerdings häufig bei anderen sexuell übertragbaren Infektionen eingesetzt werde, nehmen auch hier die Resistenzen von N. gonorrhoeae zu, wie Registerdaten aus Deutschland zeigten.
Erschwerend hinzu komme, dass nur Azithromycin derzeit verfügbar sei. Cefixim könne voraussichtlich bis Ende 2019 nicht mehr geliefert werden, so das RKI. Das Institut bittet, Fälle von ungewöhnlicher Resistenz und Therapieversagen zeitnah an das Konsiliarlabor für Gonokokken in Berlin und das RKI zu melden.
Quelle: RKI Epidemiologisches Bulletin Nr. 32/33