MRE Verdacht? Reiserouten beachten!
Bei der Diskussion um multiresistente Keime (MRE) ist ein Punkt bislang zu kurz gekommen: die höhere Prävalenz multiresistenter gramnegativer Keime (MRGN) in anderen, teils als Urlaubszielen beliebten Ländern wie Griechenland, Italien, Rumänien und Bulgarien. “Hat ein Patient dort in den vergangenen zwölf Monaten einen stationären Aufenthalt von mehr als drei Tagen hinter sich, so gilt er als Risikopatient”, erklärte Anke Richter-Scheer. Die Vorsitzende des Hausärzteverbands Westfalen-Lippe widmete sich in ihrem beliebten “Hausarzt-Update”, das praxisnahes Wissen zu vier Themen vermittelt, erstmals auch den MRE. Mehr als 86 Prozent der Reiserückkehrer aus Indien seien mit ESBL-bildendem E.coli besiedelt, bei Reisenden aus Sri Lanka sei es jeder Dritte. Das liege an der Geflügel-lastigen Ernährung. Ein Screening sei nicht per se zu empfehlen, bei diesen Risikopatienten jedoch durchaus sinnvoll.
Wichtig für den “hausärztlichen Hinterkopf”: Während grampositive Keime wie Methicillin- resistente Staphylococcus aureus (MRSA) rückläufig sind, sind gramnegative MRE-Arten im Kommen.