Schon der bloße Gedanke an Kaffee kann bei Kaffeeliebhabern zu einem intensiven Placeboeffekt führen – ohne dann auch tatsächlich Kaffee zu trinken. Das zeigt eine internationale Untersuchung der Monash University und der University of Toronto. Die Forscher haben 871 Studienteilnehmer aus westlichen und östlichen Kulturen in vier verschiedenen Experimenten Kaffee- und Tee-bezogenen Reizen ausgesetzt, die sie an das Getränk denken ließen, ohne es tatsächlich zu sich zu nehmen.
Ihr Fazit: “Solange Menschen Kaffee mit einem Erregungszustand verbinden, ganz gleich, woher diese Assoziation auch stammt, kann die Wahrnehmung von Sinnesreizen, die an Kaffee erinnern, das zentrale Nervensystem stimulieren, ohne irgendeine Form von Koffein zu sich zu nehmen.” So ruft etwa der bloße Duft von Kaffee die psychoaktiven, anregenden Effekte des Heißgetränks hervor. Die Studienautoren vergleichen diese Konditionierung mit dem Phänomen des Pawlowschen Hundes.
Quelle: Chan, E. Y., & Maglio, S. J.. Coffee cues elevate arousal and reduce level of construal. Consciousness and Cognition, 70, 57-69. https://doi.org/10.1016/j.concog.2019.02.007