Vorhofflimmern ist die häufigste klinisch relevante Herzrhythmusstörung und wird in Deutschland 2020 schätzungsweise 2,1 Millionen Patienten betreffen (1). “Das jährliche Schlaganfallrisiko dieser Patienten beträgt zwischen 1,3 % und 15,2 % – je nachdem, wie viele weitere ungünstige Faktoren vorliegen”, so Dr. Thomas Schramm, Kardiologe und Sportmediziner in Köln (2).
Zur Prophylaxe werden aufgrund von Wirksamkeits- und Sicherheitsvorteilen die nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulanzien (NOAK) gegenüber Vitamin-K-Antagonisten (VKA) bevorzugt empfohlen (3, 4). Für Rivaroxaban spricht darüber hinaus, dass es in Kollektiven mit hohem Schlaganfallrisiko besonders gut untersucht ist – so etwa in der Phase-III-Studie ROCKET AF (5). Darin lag der Anteil der Patienten mit einem CHADS2-Score von 3 bis 6 – also einem hohen Schlaganfallrisiko – bei 87 % und damit wesentlich höher als in den Phase-III-Studien der anderen NOAK (30 bis 53 %) (5, 6, 7, 8).
Rivaroxaban (einmal täglich 20 mg) verhinderte Schlaganfälle und systemische Embolien ebenso gut wie VKA, ging aber signifikant seltener mit intrakraniellen und tödlichen Blutungen einher (p=0,02 bzw. 0,003, sekundäre Endpunkte*) (5).
Für Patient und behandelndem Arzt ist in der Praxis der “Ausweis für orale Antikoagulation” besonders hilfreich (s. Abb.). Hier ist alles über Behandlungsbeginn, Dosierung, Einnahmezeiten, Begleitmedikation, Blutentnahme u.v.m. festgehalten. Weitere Informationen zum Ausweis unter www.gks-gesundheitsnetz.de .
Quelle:
Fallkonferenz zu “Antikoagulation mit Xarelto – der Weg des Patienten durch Diagnostik und Therapie. 22.02.19 in München. Veranstalter: Bayer Vital GmbH
Literatur:
1.Wilke T et al. Europace 2013; 15: 486-493
2.Camm AJ et al. European Heart Journal 2010; 31: 2369-2429
3.Kirchhof P et al. Eur Heart J 2016; 37: 2893-2962
4.January CT et al. AHA/ACC/HRS Focused Update of the 2014 AHA/ACC/HRS Guideline for the Management of Patients With Atrial Fibrillation, J Am Coll Cardiol (2019), doi: https://doi.org/10.1016/j.jacc.2019.01.011 .
5.Patel et al. N Engl J Med 2011; 365: 883-891