Halbgeschwister von Darmkrebspatienten haben ein ebenso erhöhtes Erkrankungsrisiko wie deren Geschwister. Das haben Heidelberger Forscher in der eigenen Angaben zufolge weltweit größten registerbasierten Kohortenstudie mit über 170.000 Darmkrebspatienten nachgewiesen.
Geschwister von Darmkrebspatienten haben demnach ein 1,7-fach erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken wie Geschwister aus Familien ohne Darmkrebsfälle. Ein vergleichbares Risiko errechneten die Forscher für Halbgeschwister. Sie hätten damit ein höheres Erkrankungsrisiko als andere Verwandte zweiten Grades, wie beispielsweise ein Großelternteil oder eine Tante.
Das Fazit der Studienautoren: “Halbgeschwister sollten bei der Familienanamnese in der Risikobewertung für eine Darmkrebserkrankung wie Verwandte ersten Grades eingestuft werden.”
Quelle: Yu Tian et al. Familial colorectal cancer risk in half siblings and siblings: nationwide cohort study. BMJ 364:1803, https://doi.org/10.1136/bmj.l803