Die Effektivität des Epley-Manövers zur Therapie des benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels ist in der spezialisierten HNO-ärztlichen Versorgung nachgewiesen. Die Anwendung und Effektivität in einer normalen Hausarztpraxis sind jedoch nicht gut untersucht. In zwei hausärztlichen Zentren (mit 26 Ärzten) in Spanien verglich eine randomisierte Studie ein einziges Epley-Manöver bei benignem Lagerungsschwindel mit einem Scheinmanöver. Es wurden 153 erwachsene Patienten mit Schwindel randomisiert, bei denen das Dix-Hallpike-Manöver Schwindel und/oder Nystagmus auslöste. Um die Kontrollgruppe nicht ganz unversorgt zu lassen, erhielten aus ethischen Gründen alle Patienten auch Betahistin.
Nach einer Woche, einem Monat und einem Jahr wurde erneut ein Dix-Hallpike-Manöver durchgeführt und die Patienten befragt. Nur für die Patienten, bei denen sich bei der initialen Diagnostik auch ein Nystagmus auslösen ließ, zeigte sich im Verlauf ein schnelleres Abklingen des Schwindels.
Die Autoren raten dennoch nicht unbedingt von der Durchführung bei Patienten ohne Nystagmusnachweis ab, da außer dem Zeitaufwand keine Nachteile durch den Therapieversuch entstehen und der Nystagmusnachweis oder -ausschluss in der Primärversorgung (in der Studie wurde keine Frenzelbrille verwendet) nicht immer sicher geführt werden kann.
Quelle: Moreno JLB, Muñoz RC, Matos YR et al: Effectiveness of the Epley manoeuvre in posterior canal benign paroxysmal positional vertigo: a randomised clinical trial in primary care. Br J Gen Pract 2019; DOI: https://doi.org/10.3399/bjgp18X700253