Düsseldorf. Der rheinische Ärztekammer-Präsident Dr. Rudolf Henke will mit mehr Geld für Krankenhäuser und gestärkten Transplantationsbeauftragten die Zahl der Organspenden steigern. „Die Transplantationsbeauftragten sollten mehr Zeit für die Aufgabe haben“, sagte Rudolf Henke, der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, der Deutschen Presse-Agentur. Auch müssten die Krankenhäuser den großen Aufwand ersetzt bekommen, der mit der Vorbereitung und Verpflanzung von Organen verbundenen ist.
Nordrhein-Westfalen ist seit Jahren bei Organspenden das Schlusslicht unter den Bundesländern. Für viele Menschen mit schweren Herz- oder Lebererkrankungen ist eine Organtransplantation die letzte lebensrettende Maßnahme. Die rheinische Ärztekammer veranstaltet am Dienstag zusammen mit ihrer westfälisch-lippischen Schwester-Organisation und anderen eine Tagung über Organspenden in NRW. Zugesagt haben auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sowie Ärzte, Krankenhaus-Vertreter und Fachleute für Patientenbetreuung.
„Wir brauchen in der Gesellschaft eine grundsätzliche Befassung mit dem Thema“, sagte Henke. Aber auch in den Krankenhäusern müsse das Thema präsenter werden. Selbst unter Universitätskliniken gebe es deutliche Ungleichheiten bei der Zahl von Organspenden. „Diese Unterschiedlichkeit zeigt, dass es vom Einsatz, Engagement, der Planung und dem Vorgehen der Beteiligten in den Häusern abhängt“, sagte Henke. Auch die Rolle der Patienten, der potenziellen Spender, solle gestärkt werden.