Die Bemühungen für den Anbau von medizinischem Cannabis in Deutschland kommen weiter nur langsam voran. 79 Unternehmen hätten in der laufenden Ausschreibung Angebote abgegeben, teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit. Das Amt werde die Zuschläge bis Ende des ersten Halbjahres erteilen und erwarte die erste Ernte im vierten Quartal 2020.
Seit März 2017 können Ärzte in Deutschland schwerkranken Patienten in bestimmten Indikationen Cannabis verordnen. Der Anbau jedoch verzögert sich bislang – auch wegen Rechtsstreitigkeiten. So hatte ein Gericht im Frühjahr 2018 die erste Ausschreibung des BfArM gestoppt, weil die Fristen für Unternehmen zu kurz waren.
Das ursprünglich geplante Anbaujahr 2019 war daher nicht zu halten. Auch im laufenden Verfahren gebe es wieder Bieter-Klagen, hieß es nun. Daher soll zunächst weiter aus Kanada und den Niederlanden importiert werden.
Das BfArM schreibt insgesamt 10,4 Tonnen Cannabis verteilt auf vier Jahre aus. “Mit der Aufteilung in 13 Lose zu je 200 Kilo Jahresmenge sollte eine Beteiligung auch von kleineren Unternehmen erreicht und zugleich im Sinne der Patientenversorgung das Ausfallrisiko vermindert werden”, so das BfArM.