In Beipackzetteln von hormonellen Verhütungsmitteln wie der Antibabypille soll künftig vor möglichen Folgen wie Depression und Suizidgedanken gewarnt werden. Auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) werde ein neuer Warnhinweis aufgenommen, teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfArM) Ende Januar mit. Der entsprechende Rote-Hand-Brief bezieht sich auf alle hormonellen Kontrazeptiva, also etwa auch Hormonspirale und -pflaster.
Die Änderungen der Fach- und Gebrauchsinformation liefen laut BfArM bei Redaktionsschluss noch. Der Warnhinweis soll Apotheker und Ärzte sensibilisieren, “ihre Patientinnen entsprechend aufzuklären sowie die Patientin zu informieren, ihren Arzt aufzusuchen, sobald Stimmungsänderungen und depressive Symptome auftreten”, hieß es.
Hintergrund der EMA-Empfehlung ist eine dänische Studie. Die Forscher der Universität Kopenhagen hatten Daten von knapp 500.000 Frauen ausgewertet, von denen 6.999 mindestens einen Selbsttötungsversuch unternahmen und 71 Suizid begingen. Demnach hatten Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel nutzten, ein rund doppelt so hohes Risiko für Suizidversuche und ein dreifach so hohes Risiko für vollendeten Suizid.
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