Die Entwicklung von Impfstoffen und Antibiotika, die Infektionen verhindern oder heilen können, stellt eine der größten Beiträge der modernen Medizin im vergangenen Jahrhundert dar. Unsere Gegner, die krankmachenden Bakterien, sind durch die Änderung in ihrem Erbgut allerdings in der Lage, einem Angriff mit unseren Medikamenten zu widerstehen und Resistenzen gegen Antibiotika zu entwickeln.
Eine nachhaltige Lektion, die wir Ärzte zu unserem Kummer aus der Antibiotikaforschung erst lernen mussten. Die Geschichte der Neuentwicklung antimikrobieller Substanzen wird daher in wesentlichen Teilen von der Notwendigkeit angetrieben, immer neue Resistenzen mit immer neuen Substanzen zu überwinden.
Daher ist der sorgfältige und rationale Einsatz von Antibiotika bei Infektionskrankheiten auch von besonderer Bedeutung. Nicht nur für den Patienten, sondern auch, um das Risiko von Resistenzentwicklungen zu minimieren und so die Wirksamkeit der Antibiotika zu erhalten.
Das “grüne” Chemielabor
Die exakte Beschreibung der äußeren Gestalt der Pflanzenarten, ihres Wuchs- und Fortpflanzungsverhaltens und ihrer Verbreitung ist das klassische Betätigungsfeld der Botanik. Das Innenleben von Pflanzen ist vielleicht noch viel interessanter. In den Chemielabors der Pflanzen entsteht so manches, was die Menschen im Laufe der Jahrtausende sehr zu schätzen gelernt haben.
Schon in den frühen Hochkulturen Assyriens und Ägyptens gibt es zahlreiche Hinweise und fundierte Kenntnisse über die Gewinnung und Anwendung pflanzlicher Arzneimittel. Aber auch aus der Antike und dem Mittelalter sind uns zahlreiche Zeugnisse über die Pflanzenheilkunde überliefert.
Tatsächlich haben systematische Untersuchungen in der Pflanzenheilkunde nicht nur eine lange Tradition sondern zwischenzeitlich gibt es auch eine Vielzahl großer und sorgfältig gemachter und aussagekräftiger wissenschaftlicher Studien, die Wirksamkeit vieler Pflanzenwirkstoffe belegen. Pflanzliche Arzneimittel werden in der hausärztlichen Praxis im Allgemeinen bei Befindlichkeitsstörungen und geringfügigen Gesundheitsstörungen eingesetzt.
Bei schweren Erkrankungen finden sie meistens adjuvant Anwendung. Arzneipflanzen werden überwiegend in Form von Zubereitungen (wässrige oder alkoholische Extrakte) eingesetzt – sie werden dann für die äußerliche Anwendung in Form von Umschlägen oder Bädern (Erkältungsbad), Salben und Cremes empfohlen – oder sie werden als Tabletten, Kapseln, Dragees, Tropfen, Saft oder Teemischungen auf “grünem” Rezept verordnet.
Husten, Schnupfen, Heiserkeit
Virusinfektionen der Atemwege gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen und sind Ursache für mehr als die Hälfte aller akuten Krankheitsfälle. Oft beginnt alles mit einem leichten Kratzen oder zunehmenden Schmerzen im Hals. Im weiteren Verlauf können zusätzlich Husten, Schnupfen und Heiserkeit in beinahe jeder erdenklichen Kombination auftreten. Häufig klagen die Patienten auch über Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und sie fühlen sich müde und abgeschlagen.
Verschiedene naturheilkundliche Maßnahmen und Arzneien können helfen, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen erträglicher zu machen, die Heilung zu beschleunigen und Komplikationen vorzubeugen. Abgestimmt auf eine Erkältung helfen die folgenden Tipps sanft, natürlich und zuverlässig:
Eine Hühnersuppe wirkt nicht nur entzündungshemmend und immunstärkend sondern versorgt die Patienten auch mit der nötigen Flüssigkeit. Auch eine Tasse Tee lindert die Erkältungssymptome. Darüber hinaus werden die Schleimhäute im Rachenraum befeuchtet und lindern so zusätzlich Halsschmerzen und Reizhusten.
Die Phytotherapie ist einerseits Teil der modernen Arzneimitteltherapie, andererseits stellt sie selbst die Arzneimitteltherapie der Naturheilkunde und vieler komplementärmedizinischer Bereiche dar. Pflanzliche Wirkstoffe sind hochwirksame Arzneien, die richtig eingesetzt, sehr viel zur Genesung beitragen können.
Fazit
- Pflanzliche Arzneimittel lassen sich bei zahlreichen Beschwerden und Erkrankungen einsetzen. Sie besitzen im Allgemeinen eine große therapeutische Breite und sind gut verträglich.
- Die Pflanzenheilkunde bietet vielfältige Möglichkeiten, um die Symptome einer Erkältungskrankheit zumindest zu lindern.
- Pflanzliche Arzneimittel können den Allgemeinzustand verbessern, Beschwerden mildern und die Krankheitsdauer durch Stabilisierung des Immunsystems verkürzen.
- Natürlich können auch Arzneien aus Heilpflanzen unerwünschte Wirkungen haben, was bei der Verordnung ebenso zu berücksichtigen ist wie mögliche Kontraindika-tionen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Mögliche Interessenskonflikte: Der Autor hat keine deklariert. Literatur beim Verfasser.