Der Zeitpunkt des Neujahrsempfangs des Deutschen Hausärzteverbands hätte in diesem Jahr kaum spannender liegen können: Nur wenige Stunden nach der ersten Anhörung des kontrovers diskutierten Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) im Gesundheitsausschuss hat Bundesvorsitzender Ulrich Weigeldt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) neben anderen namhaften Vertretern der Gesundheitspolitik als Gast empfangen.
Dabei kritisierte der Gastgeber ein “deutliches Ungleichgewicht” zwischen Haus- und Fachärzten im TSVG. Als Beispiel nannte er Anreize für die Aufnahme neuer Patienten, was in der Hausarztpraxis aufgrund der meist jahrelangen Betreuung naturgemäß weniger relevant sei als bei fachärztlichen Kollegen.
“Hier sehen wir noch deutlichen Anpassungsbedarf”, betonte Weigeldt vor Spahn. Der Minister konterte, im Gesetz sei etwa mit der Vergütung für die Vermittlung von Facharztterminen – zuletzt waren das fünf Euro – auch für Hausärzte “was drin”. Dass an der Sprechstundenerhöhung von 20 auf 25 Stunden pro Woche noch gerüttelt werden könne, dem erteilte Spahn eine klare Absage.
Gleichwohl betonte er, dass ihm wichtig sei, die “richtigen Anreize” in der Versorgung zu setzen. Dies gelte auch für die Hausärzte. Sowohl Weigeldt wie auch Spahn betonten dabei die Wichtigkeit des Gesprächs – das parlamentarische Verfahren zum TSVG dauert immerhin an. Für Februar ist eine zweite Anhörung angesetzt.