Hochwirksame Statine wie Atorvastatin oder Rosuvastatin bleiben die Mittel der ersten Wahl, um erhöhte LDL-Spiegel zu senken. Die Verdoppelung einer Statin-Dosis bewirkt jedoch lediglich eine Senkung des LDL um weitere 6%, bei überproportional vermehrten Nebenwirkungen. Wirkschwächere Statine (Simvastatin u.a.) sind deshalb nicht mehr zu empfehlen.
Oft sei aber dennoch eine ergänzende Behandlung erforderlich, so Prof. Eberhard Windler vom Medizinischen PräventionsCentrum Hamburg und Prof. Ralf Dechend vom Experimental and Clinical Research Center der Charité in Berlin.
Dazu eigne sich insbesondere Ezetimib (Tioblis®), das die Aufnahme von Cholesterin aus dem Darm hemme, in kritischen Fällen auch PCSK9-Hemmer.
Anzustreben und möglichst zu unterschreiten sei ein LDL-Zielwert von 70 mg/dl im Plasma, so die Experten auf einer Fachpressekonferenz von Berlin-Chemie.
Insbesondere Hochrisikopatienten profitierten aufgrund des nachgewiesenen Lebenszeiteffekts von einer möglichst frühzeitigen Primärprävention (LDL < 100 mg/dl). Für eine erfolgreiche Sekundärprävention sei hingegen die konsequente Absenkung des LDL-Spiegels auf und unter 70 mg/dl entscheidend.
Die Vortragenden wiesen zudem auf den besonderen Nutzen der Kombinationstherapien für Frauen hin. Da seit langem mehr Frauen als Männer etwa am Herzinfarkt versterben, sei deren Versorgung eine besonders dringende Pflicht.
Quelle: Veranstaltung “Weltherztag: Wo stehen wir in der LDL-Therapie?” 27.09.18, Berlin. Veranstalter: Berlin Chemie