Ustekinumab (Stelara®) bewährt sich in der Therapie des Morbus Crohn auch unter Pra- xisbedingungen. Das ist das Ergebnis einer retrospektiven multizentrischen Kohorten-Studie von Ma et al. [1], die Prof. Torsten Kucharzik, Lüneburg, vorstellte.
Eingeschlossen wurden 167 Patienten mit Morbus Crohn, die nach Versagen einer vorherigen Anti-TNF-Therapie mit Ustekinumab behandelt worden waren.
In Monat 3 hatten 38,9% ein klinisches Ansprechen erreicht (definiert als Reduktion des Harvey-Bradshore-Index, HBI ≥3 Punkte) und 15% eine klinische Remission (definiert als HBI ≤4 Punkte). Bis Monat 6 steigerten sich die Raten auf 60,3% und 25,2% und bis Monat 12 auf 59,5% und 27,9%. Eine endoskopische oder radiografische Response wurde bei 54,5% (Monat 6) und 55,8% (Monat 12) festgestellt.
Ustekinumab ist ein rein humaner, monoklonaler Antikörper gegen die Interleukine IL-12 und IL-23, die als Schlüsselmoleküle der Entzündungsreaktion bei Morbus Crohn gelten [2].
Er ist seit November 2016 zugelassen für die Behandlung Erwachsener mit mittelschwerem bis schwerem aktiven Morbus Crohn, die auf eine konventionelle Therapie oder auf einen TNF-Antagonisten unzureichend angesprochen haben, nicht mehr darauf ansprechen oder eine Unverträglichkeit oder Kontraindikation gegen die Behandlung aufweisen.
Literatur
- Ma C et al.: Aliment Pharmacol Ther 2017; 45(9): 1232-1243
- Aktuelle Stelara®-Fachinformation 45/90 mg Injektionslösung
Quelle: Satellitensymposium “Morbus Crohn – wie treffe ich meine Therapieentscheidung?”, 73. Jahrestagung der DGVS, München, 14.09.18; Veranstalter: Janssen-Cilag GmbH